Rundgang A: Mützen, Helme und Frisuren

Der Kopf ist der prominenteste Teil des menschlichen Körpers. Daher überrascht es nicht, dass in der Antike die Gestaltung des Kopfes in den verschiedensten Formen – von Frisuren über Mützen bis zu Helmen – eine wichtige Rolle spielte, um sozialen Status und Identitäten auszudrücken.

A2 Die Mauerkrone

[IKA, Photo: Kristina Klein]

Inv.-Nr. 203

Statuette einer Tyche

Vatikan, Vatikanische Museen 2672
Römische Kopie vom Beginn des 2. Jh. n. Chr. nach einem Original aus dem frühen 3. Jh. v. Chr.

Tyche ist die Göttin des Glücks und Schicksals und war die Schutzgottheit unter anderem der Stadt Antiochia im Südosten der heutigen Türkei. Die Statue stellt die Göttin mit einem Weizenbündel in ihrer rechten Hand dar, das Wohlstand und Reichtum repräsentiert. Zu ihren Füßen befindet sich eine Personifikation des Flusses Orontes, also jenes Flusses, an dessen Ufern die Stadt Antiochia lag.

Tyche trägt eine Mauerkrone – eine Krone, deren Form eine Stadtmauer mit Verteidigungstürmen nachbildet. Solche Kronen symbolisieren die Sicherheit und den Schutz der jeweiligen Stadt und begegnen in der antiken Kunst oft bei Darstellungen weiblicher Gottheiten. Wie bei Tyche finden wir Mauerkronen auch für die phrygische Muttergöttin Kybele oder die Ephesische Artemis. In römischer Zeit wurde die corona muralis zu einer militärischen Auszeichnung, die jenem Soldaten verliehen wurde, der in einer Schlacht als Erster die Mauern einer feindlichen Stadt erklimmen und die Standarte hissen konnte.

Dieser Abguss wurde nach einer römischen Marmorstatue hergestellt, die selbst eine Kopie einer größeren und älteren Bronzestatue aus Antiochia war.